Das (geschichts)wissenschaftliche Weblog ist eine relativ neue und wie aus zahlreichen Diskussionen verschiedener HistorikerInnen hervorgeht, kontroverse Form der Publikation von Wissen.
Das Weblog dient nicht nur zur Vermittlung von Informationen, es bietet auch die Möglichkeit zur Diskussion/Reflexion des Veröffentlichten. Aus der freien Zugänglichkeit des Weblogs ergeben sich viele seiner Vor- und Nachteile.
Das im Web publizierte Wissen steht jeder interessierten Person mit Internetzugang offen. Informationen die auf einem Weblog veröffentlicht werden können flexibel, immer wieder und kostenlos eingesehen werden. Hinzu kommt meist die Möglichkeit in Form eines Kommentars Fragen aufzuwerfen, Aussagen anzuzweifeln bzw. zu widerlegen, Ergänzungen und Verweise hinzuzufügen oder positives Feedback abzugeben. Diese Entwicklung könnte durchaus als Demokratisierung von Wissen gedeutet werden.
Angesichts der großen Menge an wissenschaftlichen und pseudowissenschaftlichen Blogs und Websites, stellt sich allerdings auch die Frage nach der Qualität der publizierten Inhalte. Nur ein geschultes Auge wird sofort in der Lage sein wissenschaftliche, gut recherchierte Beiträge von weniger professionellen zu unterscheiden. Die Nachvollziehbarkeit der wissenschaftlichen Arbeit wird durch die Anonymität des „www“ erschwert. Ohne gewisse Informationen über Autor und Entstehungszusammenhang eines Textes, fällt es schwer das Geschriebene zu kontextualisieren.
Zusammenfassend würde ich das (geschichts)wissenschaftliche Weblog trotz einiger Nachteile, als positiv bewerten. Es bietet vor allem für junge WissenschaftlerInnen eine Plattform um zu üben und ihre Arbeit zu präsentieren. Auch Nischenthemen, die es nicht zur Publikation durch einen Verlag schaffen, finden hier einen Raum.
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